Schon als Kind hat es mich geärgert wenn mir jemand nicht auf Augenhöhe begegnet ist... das war mir natürlich noch längst nicht bewusst, aber dieses... das ist nichts für Kinder, dafür bist du noch zu klein, oder - am schlimmsten - das verstehst du noch nicht, hat mich nett gesagt "irritiert". Ich kann mich erinnern jeweils trotzig und frech reagiert zu haben. Wie sollte ein kleines Kind auch reagieren? Ich hatte ja noch keine andere Strategie um mit Menschen umzugehen, die mir nicht auf Augenhöhe begegnen. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum sich die Erwachsenen nicht die Zeit nehmen etwas "kindgerecht" zu erklären.
Die Augenhöhe ist einer meiner wichtigsten Werte und ist in der Zwischenzeit ein Massstab vieler verschiedener Bereiche in meinem Leben. Begegnet mir mein Chef auf Augenhöhe? Meine Kunden? Mein Partner? Meine Freunde? Begegne ich ihnen ebenso auf Augenhöhe und wenn mir das nicht gelingt, warum?
Erst in der Life Coach Ausbildung wurde mir das alles so richtig bewusst und ich konnte beginnen Ordnung zu schaffen. Ich habe tatsächlich meinen gut bezahlten Job gekündigt, mein langjähriges Business aufgehört und auch einige Freunde weiterziehen lassen. Persönlichkeitsentwicklung as it's best ;-). Das alles auf Grund der Augenhöhe? Hmmm, indirekt ja...
Ich erinnere mich ganz genau an den ersten Tag unserer Ausbildung, als uns das Haltungsdreieck von Dr. Petra Bock aufgezeigt wurde. Eine von ihr adaptierte Darstellung der "Ich-Zustände" aus der Transaktionsanalyse nach Stephen B. Karpman. Es zeigt unsere drei möglichen Rollen auf, die wir in der Transaktion mit einem anderen Menschen einnehmen. Eine konstruktive und ausbalancierte Begegnung kann nur im "Erwachsenen Ich" stattfinden.
Dieses Modell zeigt schön auf, was da in meiner Kindheit immer wieder passiert ist und warum mich das so geärgert hat. Sind wir ehrlich, wie viele Eltern, Lehrer, Vorgesetzte, aber auch Ärzte und Therapeuten sind oft in der Eltern-Ich Haltung?
Quelle: Eigene Skizze gemäss, Mindfuck - Das Coaching, Dr. Petra Bock, S. 83 ff.
gehört, verstanden und ernst genommen
Genau das ist es, was mir an der Begleitform Coaching so gut gefällt. Wir begegnen uns auf Augenhöhe. Mir ist es ein Anliegen, dass sich meine Klienten gehört, verstanden und ernst genommen fühlen bei mir.
Menschen zu motivieren sich zu entwickeln und all das was sie hindert gross zu denken und nach den Sternen zu greifen, loszulassen. Aber nicht nur, es ist mir auch wichtig, dass sie auch nach Abschluss unserer Zusammenarbeit ihrem Umfeld mehr auf Augenhöhe begegnen - besonders den Kindern.
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